Nasenpflaster gegen Schnarchen: Helfen sie wirklich?
Schnarchen ist ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur den Schlaf des Betroffenen beeinträchtigt, sondern häufig auch den Partner in Mitleidenschaft zieht (s. Blogbeitrag Warum schnarchen wir und was kann man dagegen tun?). Eine mögliche Lösung, die in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist, sind Nasenpflaster. Doch helfen die selbstklebenden Streifen wirklich, um besser Luft zu bekommen? Wie funktionieren sie genau und sind sie wirklich nützlich? In diesem Blogbeitrag gehen wir diesen Fragen auf den Grund und beleuchten die Vor- und Nachteile von Nasenpflastern gegen Schnarchen ein.
Wie funktionieren Nasenpflaster gegen Schnarchen?
Nasenpflaster, auch bekannt als Nasenstrips oder Nose Strips, sind kleine, oft aus Kunststoff bestehende Streifen, die auf den Nasenrücken aufgeklebt werden. Sie sind einfach zu verwenden und versprechen eine effektive Lösung, besser durch die Nase atmen zu können. Sie sorgen dafür, die Nasenlöcher bzw. die Nasengänge zu erweitern und somit die Nasenatmung zu vereinfachen. Dies geschieht durch einen federnden Mechanismus, der die Nasenflügel leicht nach außen zieht, was den nasalen Luftstrom vereinfacht. Die dadurch resultierende verbesserte Atmung kann Abhilfe schaffen, das Schnarchen zu lindern. Gleichzeitig kann es die Schlafqualität steigern.
Wissenschaftliche Studien und Meinungen
Mehrere Studien haben die Wirksamkeit der Nasenpflaster untersucht. Eine Studie, die im Jahr 2018 von Eric J. Schenken, Renee Ciesla und Gilbert M. Shanga durchgeführt wurde, untersuchte die Auswirkungen von Nasenpflastern auf die nasale Luftströmung und die Atmung bei Personen mit chronischer nächtlicher nasaler Kongestion. Die Studie wurde im „American Journal of Rhinology & Allergy“ veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung der Nasenatmung, was zu einer Reduktion von Schnarchen führte. Allerdings betonten die Forscher, dass die Wirkung individuell unterschiedlich sein kann und nicht bei jedem Anwender gleich stark ausgeprägt ist. Die Studie war eine randomisierte, placebo-kontrollierte Untersuchung, die positive Effekte auf die Schlafqualität der Teilnehmer feststellte.
Vorteile von Nasenpflastern
- Flexibel einsetzbar: Nasenpflaster können jederzeit und überall verwendet werden, sei es zu Hause, auf Reisen oder während des Trainings, um die Nasenatmung zu verbessern.
- Einfache Anwendung: Nasenpflaster sind einfach in der Anwendung. Sie müssen lediglich vor dem Schlafengehen auf den gereinigten Nasenrücken aufgeklebt werden.
- Sofortige Wirkung: Viele Anwender berichten von einer sofortigen Verbesserung der Nasenatmung, was zu einem ruhigeren Schlaf führen kann.
- Keine Medikamente erforderlich: Im Gegensatz zu Nasensprays ist der federartige Kunststoffstreifen ist eine rein mechanische Lösung, die keine Abhängigkeit verursacht.
- Kostengünstig: Im Vergleich zu anderen Schnarchtherapien sind Nasenpflaster relativ günstig und in den meisten Apotheken und Online-Shops erhältlich.
- Linderung bei Erkältung und Allergie: Nasenpflaster können auch bei einer verstopften Nase, z.B. bei allergischen Reaktionen, Heuschnupfen oder Erkältung hilfreich sein.
Nasenpflaster beim Sport
Nasenpflaster haben sich im Sport als nützliches Hilfsmittel etabliert, da sie die das Atmen durch die Nase verstärkt und die Leistungsfähigkeit steigern können. Während intensiver körperlicher Aktivitäten ist eine optimale Sauerstoffzufuhr entscheidend. Da eine übermäßige Mundatmung die Mundhöhle austrocknet, empfehlen Experten, auf eine bessere Nasenatmung zu setzen, was die Ausdauer steigern kann. Nasenpflaster wirken, indem sie die Nasenlöcher erweitern und so den Luftstrom durch die Nase erhöhen. Durch die effizientere Nasenatmung wird auch die Ermüdung verringert, was besonders in Ausdauersportarten und bei intensiven Trainingseinheiten von Vorteil ist. Nasenpflaster sind daher ein beliebtes Hilfsmittel für Athleten, die ihre Performance auf natürliche Weise steigern möchten.
Prominente Sportler, die auf Nasenpflaster schwören:
Der deutsche Radrennfahrer Jan Ullrich, der 1997 die Tour de France gewann, schwörte einst auf die Wirkung eines Nasenpflasters, um seine Nasenatmung zu optimieren. Auch der brasilianische Fußballstar Neymar, bekannt für seine Wendigkeit und außergewöhnlichen Fähigkeiten am Ball, setzt auf die selbstklebenden Streifen, um während seiner intensiven Sprints besser atmen zu können. Und auch der ehemalige NFL-Spieler Jerry Rice, einer der besten Wide Receiver aller Zeiten, hat sie sich während seiner Karriere auf die Nase geklebt.
Nasenpflaster bei verstopfter Nase
Nasenpflaster wirken, indem sie die Nasenlöcher sanft nach außen ziehen und somit die Nasenwege erweitern. Dies unterstützt den Luftstrom durch die Nase und reduziert die Symptome einer „schnupfigen“ Nase. Besonders bei Erkältungen, Heuschnupfen oder Allergien, wenn die Nasenschleimhäute geschwollen sind, können die Nasenstrips helfen, den Druck zu lindern und dadurch die Atmung zu erleichtern.
Nasenpflaster bei Allergien
Allergien, insbesondere solche, die die Atemwege betreffen, können das Leben erheblich beeinträchtigen. Nasenpflaster bieten eine einfache und wirksame Möglichkeit, die Symptome allergischer Rhinitis zu lindern. Dies kann besonders während der Pollensaison oder in Umgebungen mit hoher Staub- oder Tierhaarbelastung hilfreich sein. Durch die verbesserte Luftzufuhr wird die Schleimbildung reduziert und das allgemeine Wohlbefinden gesteigert. Nasenpflaster sind eine nicht-invasive, medikamentenfreie Lösung, die sofortige Erleichterung verschaffen kann, ohne die typischen Nebenwirkungen von z.B. Antihistaminika oder Nasensprays.
Nasenpflaster: Die richtige Anwendung
Zunächst solltest du darauf achten, die richtige Größe für deine Nase auszuwählen. Die korrekte Anwendung ist wichtig, um die volle Wirkung zu erzielen. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Haut reinigen und trocknen: Wasche deinen Nasenrücken gründlich mit Seife und Wasser, um Schmutz und Öl zu entfernen. Trockne die Haut anschließend vollständig ab.
- Pflaster vorbereiten: Entferne das Nasenpflaster vorsichtig von seiner Schutzfolie, ohne die klebende Seite zu berühren.
- Positionierung: Befestige das Pflaster mittig auf dem Nasenrücken. Achte darauf, dass die Enden des Pflasters über die Nasenflügel reichen.
- Festdrücken: Drücke das Pflaster fest auf die Haut, um eine optimale Haftung sicherzustellen. Streiche dabei von der Mitte nach außen, um Luftblasen zu vermeiden.
- Tragezeit: Lasse das Pflaster während der gesamten Nacht oder während der sportlichen Aktivität auf der Nase, um die Atmung zu verbessern. Du solltest sie nicht länger als 12 Stunden verwenden.
- Entfernen: Ziehe das Pflaster vorsichtig ab, beginnend an einem Ende und langsam weiterziehend, um Reizungen der Haut zu vermeiden.
Nachteile der Nasenpflaster
- Begrenzte Wirksamkeit: Nasenpflaster sind vor allem dann effektiv, wenn das Schnarchen durch eine verengte Nasenatmung verursacht wird. Bei Schnarchen, das durch andere Faktoren wie Übergewicht, Alkoholgenuss oder Schlafapnoe verursacht wird, können sie möglicherweise nicht helfen.
- Komfort: Einige Benutzer finden die Pflaster unbequem oder berichten von einem ungewohnten Kribbeln auf der Haut.
- Temporäre Lösung: Nasenpflaster bieten keine dauerhafte Lösung für Schnarchprobleme. Laut Hersteller sind sie lediglich für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Sie sollten nicht länger als 12 Stunden benutzt werden.
- Löslichkeit beim Schwitzen: Beim intensiven Schwitzen, besonders beim Sport, kann sich der Klebstoff der Nasenpflaster lösen.
- Hautirritationen: Personen mit empfindlicher Haut empfehlen wir, die Nasenpflaster nicht auf gereizter Haut anzuwenden, da dies zu weiteren Irritationen führen kann.
Fazit
Nasenpflaster können eine unkomplizierte und kostengünstige Methode sein, eine Verbesserung der Atmung durch die Nase zu erleichtern und dadurch das Schnarchen zu reduzieren. Sie sind besonders nützlich für Menschen, deren Schnarchen durch eine verengte Nasenatmung verursacht wird. Zusätzlich können sie eine einfache und effektive Lösung bei einer Erkältung oder Allergie sein, die Atmung zu begünstigen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Allerdings bieten sie keine dauerhafte Lösung und sind nicht für alle Schnarchtypen geeignet. Du solltest die Schnarchursache gründlich identifizieren und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wer unter chronischem oder starkem Schnarchen leidet, sollte weitere Maßnahmen in Betracht ziehen und gegebenenfalls medizinischen Rat bei einem Arzt oder Apotheker einholen.